Ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll?
Du fragst dich, für wen eine Risikolebensversicherung wichtig ist und ob eine Risikolebensversicherung für dich und deine Lebenssituation sinnvoll wäre? Hier erfährst du mehr:
Eine Risikolebensversicherung ist eine relativ kostengünstige Möglichkeit, Angehörige abzusichern. Du kannst damit deine Familie für den Fall versorgen, dass einer der Partner stirbt. Das ist insbesondere bei wirtschaftlichen Abhängigkeiten sehr wichtig. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn deine Angehörigen keinen oder nur einen geringen Anteil zum Haushaltseinkommen beitragen. Das fehlende monatliche Einkommen der versicherten Person wird dann durch die Auszahlung einer ausreichend hohen Todesfallsumme kompensiert. Eine sinnvolle Versicherungssumme kannst du wie folgt abschätzen: soll deine Familie z.B. für eine Dauer von 25 Jahren über 1.400 Euro zusätzlich im Monat verfügen, ist bei einer Verzinsung von 3 Prozent eine Versicherungssumme von ca. 300.000 Euro notwendig. Für kürzere Absicherungszeiträume, z.B. bis die Kinder aus dem Haus sind oder weil das Rentenalter früher erreicht wird, sinkt die nötige Versicherungssumme deutlich.
Wann ist eine Risikolebensversicherung wichtig?
Eine Risikolebensversicherung ist eine Versicherung, die im Todesfall des Versicherungsnehmers eine vorab vereinbarte Versicherungssumme an die bezugsberechtigte Person auszahlt. Sie dient vor allem dazu, die Hinterbliebenen finanziell abzusichern, insbesondere wenn der Hauptverdiener stirbt. Du kannst eine beliebige Person als Begünstigten einsetzen, wie zum Beispiel deinen Partner, Angehörige oder andere nahestehende Personen. Wenn du keine begünstigte Person bestimmst, erhalten deine Erben die Versicherungssumme im Leistungsfall.
Eine Risikolebensversicherung ist eine Form der Lebensversicherung, bei der der Schutz ausschließlich für den Todesfall des Versicherten gilt. Anders als bei einer kapitalbildenden Lebensversicherung, bei der auch eine Spar- oder Anlagekomponente enthalten ist, dient die Risikolebensversicherung allein dem finanziellen Schutz der Hinterbliebenen im Falle des Todes des Versicherungsnehmers. Die Prämien der Risikolebensversicherung sind daher deutlich günstiger als die einer Kapitallebensversicherung. Da der Versicherungsschutz nur für den Todesfall gilt und keine Kapitalbildung stattfindet, kann die Risikolebensversicherung zu attraktiven Konditionen angeboten werden.
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Eine Risikolebensversicherung ist insbesondere dann wichtig, wenn du und deine Familie finanziell von deinem Einkommen abhängig seid und du für den Fall deines Ablebens sicherstellen möchtest, dass deine Familie abgesichert ist. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du Hauptverdiener in deiner Familie bist oder wenn du eine hohe finanzielle Verbindlichkeit, wie zum Beispiel einen Immobilienkredit, hast. Die Risikolebensversicherung ist auch sinnvoll für Selbstständige oder Unternehmer, die die finanzielle Absicherung ihrer Angehörigen in den Vordergrund stellen möchten.
Auch bei einem Immobilienkredit ist es wichtig, die Hinterbliebenen durch eine Risikolebensversicherung abzusichern. Dabei kannst du dich bei der Höhe der Versicherungssumme an der Darlehenshöhe orientieren. Es gibt spezielle Restschuldversicherungen, die durch eine über die Laufzeit fallende Versicherungssumme die im Zeitablauf sinkende Restschuld eines Immobiliendarlehens abbilden.
Die Versicherungsprämie hängt vor allem von der Höhe der Versicherungssumme, der Laufzeit, dem Alter und dem Gesundheitszustand der versicherten Person ab. Je länger der Absicherungszeitraum für die Hinterbliebenen sein soll, desto höher ist die Prämie, da das Risiko eines Todesfalls mit zunehmendem Alter steigt. Auch besondere Risiken wie Rauchen, Motorradfahren oder Extremsportarten wirken sich auf die Prämienhöhe aus.
Was sollte ich bei der Auswahl einer Risikolebensversicherung beachten?
Folgende Aspekte sind wichtig, um die richtige Risikolebensversicherung zu finden:
- Versicherungssumme: Ein wichtiger Punkt ist die Wahl der Versicherungssumme. Die Versicherungssumme sollte ausreichend hoch sein, um die finanziellen Bedürfnisse der Hinterbliebenen abzudecken. Dazu gehören z.B. die Kosten für die laufenden Lebenshaltung und die Rückzahlung von Krediten. Mit der Höhe der Versicherungssumme steigen allerdings auch die Beiträge. Bei Bestimmung einer sinnvollen Versicherungssumme spielen Faktoren wie die Höhe der aktuellen Einkommensströme, die laufenden Ausgaben und eventuelle Verbindlichkeiten eine Rolle. Eine Faustregel besagt, dass die Versicherungssumme das 3- bis 5-fache deines Bruttojahreseinkommens betragen sollte.
- Laufzeit: Die Laufzeit der Versicherung sollte nicht zu kurz gewählt werden und so lang sein, dass die Hinterbliebenen finanziell abgesichert sind, bis sie auf eigenen Beinen stehen. Sinnvolle Laufzeiten orientieren sich zum Beispiel am Renteneintrittsalter, der Laufzeit von Immobilienkrediten oder dem Berufseinstieg der Kinder.
- Prämie: Die Prämienhöhe für eine Risikolebensversicherungen kann von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft sehr unterschiedlich sein. Es ist daher wichtig, verschiedene Angebote zu vergleichen, bevor du eine Entscheidung triffst.
- Vergleich: Es ist es ratsam, die Angebote verschiedener Versicherungsunternehmen zu vergleichen. Hierbei sollte insbesondere der Beitragssatz im Vordergrund stehen. Des Weiteren ist es ratsam, auf Versicherungsbedingungen und -ausschlüsse zu achten. Hierbei können zum Beispiel bestimmte Vorerkrankungen oder gefährliche Hobbys Auswirkungen auf den Versicherungsschutz haben. Wenn mehrere Angebote in Betracht kommen, wähle eine kapitalstarke Versicherungsgesellschaft mit einem guten Ruf und gutem Kundenservice.
Fazit
Eine Risikolebensversicherung bietet Schutz für Angehörige im Falle des Todes des Versicherten. In diesem Fall wird den Hinterbliebenen eine vorher festgelegte Versicherungssumme ausgezahlt. Im Gegenzug zahlst du während der Laufzeit Beiträge. Eine Risikolebensversicherung kann zum Beispiel wichtig sein, wenn es in der Familie nur einen Hauptverdiener gibt und es den Angehörigen nach dessen Tod schwerfallen würde, die Lebenshaltungskosten alleine zu tragen. Auch beim Kauf eines Eigenheims ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll, um sicherzustellen, dass die monatlichen Raten auch im Todesfall bedient werden können.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine Risikolebensversicherung eine sinnvolle und kostengünstige Möglichkeit ist, die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen für den Fall des eigenen Todes sicherzustellen.
Tipps für die Auswahl und den Abschluss einer Risikolebensversicherung
Tipp 1: Umfangreichere Gesundheitsprüfung bei hohen Versicherungssummen
Die Versicherunggesellschaften verlangen häufig ab einer gewissen Versicherungssumme (z.B. 400.000 Euro) eine Begründung sowie umfangreiche Gesundheitsangaben, ärztliche Untersuchungen und Atteste. Wenn du das vermeiden möchtest, informiere dich vorab über die jeweiligen Grenzen bei der von dir favorisierten Versicherung und bleibe darunter.
Tipp 2: „Über Kreuz versichern“ und Erbschaftsteuer sparen
Der Erbschaftssteuerfreibetrag für Ehepartner und Kinder beträgt 500.000 bzw. 400.000 Euro. Das klingt üppig, kann aber bei Vermögen und vererbten Immobilien schnell ausgeschöpft sein. Für nicht-eheliche Lebensgemeinschaften, Geschwister und Enkel gibt es sogar nur einen sehr geringen Freibetrag in Höhe von 20.000 Euro.
Wenn du jetzt auf dich selbst eine Risikolebensversicherung abschließt, zählt die Todesfallsumme zur Erbmasse und es sind gegebenenfalls empfindlich hohe Erbschaftssteuern zu zahlen.
Die Erbschaftssteuer kannst du vermeiden, indem du die Risikolebensversicherung folgendermaßen gestalten: du bist zwar die versicherte Person, aber dein Partner fungiert als Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter. Im Falle deines Todes erhält dein Partner das Geld direkt und erbt es nicht von dir. Bei Bedarf schießt ihr einen zweiten Vertrag mit getauschten Rollen ab. Du versicherst also nicht das eigene Leben, sondern das Leben deines Partners und dein Partner versichert dein Leben. Bei dieser „Versicherung über Kreuz“ musst du bzw. dein Partner die ausgezahlte Versicherungssumme nicht versteuern, da Versicherungsnehmer und Bezugsberechtigter die gleiche Person sind, aber versicherte Person der jeweilige Partner.
Tipp 3: Restschuldversicherung
Wenn es dir hauptsächlich um die Absicherung der Rückzahlung eines Immobilienkredites geht, bietet sich alternativ eine Restschuldversicherung als spezielle Form einer Risikolebensversicherung an. Dabei sinkt über die Laufzeit die Versicherungssumme analog zur fallenden Restschuld des Darlehens. Die Prämie ist dadurch deutlich günstiger als bei einer konstanten Todesfallsumme. Außerdem bietet dir eine Restschuldversicherung die Möglichkeit, weitere Lebensrisiken wie zum Beispiel Arbeitsunfähigkeit und Arbeitslosigkeit abzusichern.
Tipp 4: Zwei Risikolebensversicherungen
Im Gegensatz zu manchen anderen Versicherungen (insbesondere Sachversicherungen) gibt es bei der Risikolebensversicherung keine Subsidiarität. Bei Versicherungen bedeutet subsidiär, dass eine Versicherung nur leistet, wenn keine andere Versicherungsgesellschaft für den Schaden deckungspflichtig ist. Das heißt konkret, dass du eine zweite Risikolebensversicherung abschließen kannst, ohne dass die Leistungspflicht der einen die Zahlung der anderen ausschließt. Du musst aber beim Antrag wahrheitsgemäß angeben, dass und in welcher Höhe bereits eine Risikolebensversicherung besteht.
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